Alltag & ePA

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Worum geht‘s?

Wer regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen und Check-ups wahrnimmt, leistet einen aktiven Beitrag für die eigene Gesundheit und erhöht im tatsächlichen Krankheitsfall die Heilungschancen. Je früher Erkrankungen entdeckt werden, umso besser kann medizinisch reagiert werden. Vorsorgetermine sollten damit für jeden/für jede immer mal wieder zum Alltag gehören.

Gesetzlich Krankenversicherte haben sogar einen Anspruch auf eine ganze Reihe regelmäßiger Früherkennungsuntersuchungen. Diese sind abhängig vom Geschlecht und Alter und werden jeweils in unterschiedlichen Abständen gewährt. Dazu gehören zum Beispiel:
  • ab 18 Jahren bis zum Alter von 35 Jahren (Frauen und Männer): ein einmaliger, allgemeiner Check-up
  • ab 30 Jahren (Frauen): ein jährliches Brustkrebsscreening
  • ab 35 Jahren (Frauen und Männer): alle drei Jahre ein allgemeiner Gesundheits-Check-up zur Früherkennung zum Beispiel von Nieren-, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes
  • ab 35 Jahren (Frauen und Männer): alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening
Jede Krankenkasse kann weitere freiwillige Leistungen anbieten. Darüber hinaus werden in unterschiedlichem Alter die Kosten für verschiedene Schutzimpfungen bezahlt, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden. Diese werden dann im persönlichen Impfpass festgehalten. Wer häufiger auf Reisen ist, sollte zudem auf Impfungen achten, die für bestimmte Länder empfohlen werden.

Was muss ich wissen?

Die Ergebnisse und Befunde von Vorsorge- und Routineuntersuchungen werden in der Regel bei dem/der Hausärzt:in oder Fachärzt:in in den jeweiligen Patientenakten festgehalten. Des Weiteren finden Dokumentationen bei Kindern im U-Heft, bei Schwangeren im Mutterpass sowie im Impfpass statt. Ansonsten ist jedem/jeder selbst überlassen, ob und wie er/sie die eigenen Gesundheitsdaten dokumentiert und beispielsweise in Ordnern zuhause sammelt oder nicht.

Bei chronisch Erkrankten ist das anders: Sie sollten genau nachverfolgen, wie es ihnen geht und idealerweise auch wichtige Befunde schnell parat haben – egal, ob sie zuhause oder auf Reisen sind. Das sagt Hausarzt Dr. Danny Schulze zu diesem Thema:
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Dr. med. Danny Schulze
Dr. med. Danny Schulze
Facharzt für Innere Medizin und häusliche Versorgung
Gerade für ältere Personen mit Mehrfacherkrankungen ist es von Bedeutung, die wichtigsten Unterlagen zur eigenen Gesundheit möglichst griffbereit zu haben. Wenn der Fall eintritt, dass eine ambulante oder stationäre Pflege erfolgen muss und entsprechende Hilfe über die Pflegekasse beantragt werden soll, sind diese Informationen notwendig. Gut sortierte Unterlagen sind dann auch für Angehörige, die den Betroffenen im Alltag helfen wollen, eine Erleichterung – etwa beim Besuch in der Arztpraxis.

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Wie kommt die ePA ins Spiel? ​

Schnell einen Überblick über alle wichtigen Gesundheitsdaten zu erhalten, an Vorsorgetermine erinnert zu werden und alle wichtigen Unterlagen stets digital im Alltag griffbereit zu haben – das könnte die elektronische Patientenakte (ePA) für all diejenigen leisten, die ihre Daten in der elektronischen Akte ablegen möchten.

Wie eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung und Stiftung Münch ergeben hat, erwarten die meisten Deutschen von der ePA Erleichterungen im Alltag oder eine gezieltere Therapie im Krankheitsfall. Demnach verbinden 49% der Befragten mit der ePA die Hoffnung, dass Ärzt:innen mehr über die eigene Vorgeschichte wissen und dadurch eine bessere Behandlung erfolgt. Auch mögliche Funktionen, wie sich an Termine erinnern zu lassen (37%) oder das persönliche Ärzteverzeichnis griffbereit zu haben (34%), werden genannt. Lediglich 20% der Befragten haben gar keine Erwartungen an die ePA. Das betrifft vor allem jene, die die ePA nicht nutzen würden.

Mehr Details dazu, wie der Zugang zur ePA erfolgt und was es dabei zu beachten gibt, erfährst du in den Zusatzinfos „Daten & ePA“ sowie „Sicherheit & ePA“.

Mehr elektronisch gespeicherte Daten bedeuten im Übrigen auch, dass man noch mehr über die eigene Gesundheit erfährt. Wer mittels Apps oder Wearables Schritte zählt, den Puls misst und das eigene Gewicht trackt, ist oft gesundheitsbewusst. Immer wieder wird überlegt, ob Krankenkassen das belohnen sollten – auch finanziell. Das kann weitere Anreize zu einem gesünderen Leben setzen. Personen mit einer ungesunden Lebensweise oder einer hohen Verletzungsgefahr könnten dann benachteiligt werden, zum Beispiel Raucher:innen oder Extremsportler:innen. Das System der gesetzlichen Krankenversicherung basiert aber auf dem solidarischen Prinzip, wonach jede/r unabhängig von Vorerkrankungen oder Vorlieben Beiträge in die Versicherung zahlt. Es gibt keine Pläne, das zu ändern. Die Krankenkassenbeiträge sind nur vom individuellen Einkommen abhängig.

Das wird aktuell diskutiert!

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat im März 2023 eine Digitalisierungsstrategie vorgestellt. Hierbei ist geplant, die ePA bis Ende 2024 für alle als Opt-out-Lösung einzuführen. Die gematik wurde beauftragt dafür ein detailliertes Konzept zu erarbeiten. Auf dem Prüfstand stehen derzeit außerdem die medizinischen Informationen, die in der ePA hinterlegt werden sollen.

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